Beinlängenverlängerung

Kurze Beine, Beinlängenunterschiede und Abweichungen von der normalen Beingeometrie können angeboren, durch einen Unfall oder eine Krankheit bedingt sein. 


Die Analyse bzw. Messung der Beinlängendifferenz erfolgt mittels navigierter Ultraschallbestimmung der Beingeometrie oder einer Torsionswinkelanalyse mittels MRT oder CT und einer Ganzbeinstandaufnahme. Hierdurch ist eine exakte Analyse und auch der Ausschluss von Drehfehlern oder Abweichungen von der mechanischen Beinachse gewährleistet. 


Bei allen Operationstechniken wird der Knochen durch einen kleinen Hautschnitt von 1-2 cm gezielt gebrochen und der entstehende „neue“ Knochen (Kallus) auseinandergezogen (Kallusdistraktion).


Der von der Firma Orthofix angebotene nicht-motorisierte ISKD-Nagel oder der motorisierte Pricice Marknagel der Firma Orthovative kann sowohl in den Ober- als auch in den Unterschenkel eingesetzt werden.  Zum Einsetzen sind lediglich 5 kleine Hautschnitte notwendig. 


Die Verlängerung am Oberschenkel kann mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 2 mm/Tag, am Unterschenkel mit einer Geschwindigkeit von 1 mm/Tag durchgeführt werden. Der Nagel ist sehr stabil und kann in Abhängigkeit der knöchernen Festigkeit und der Strecke innerhalb von 3 bis 4 Monaten wieder voll belastet werden. Nach ca. 18 - 24 Monaten wird der Nagel entfernt. 


Als Alternative steht insbesondere bei komplexen Fehlstellungen und Weichteilproblemen die Anwendung eines Fixateur externe zur Verfügung. Dieser hat den Vorteil, nur mit wenigen sich im Körper befindlichen Metallstiften und Drähten auszukommen und eine Korrektur der Achse, der Rotation und der Länge mit einem ebenso stabilen wie flexibel anwendbaren Verfahren zu gewährleisten. Wir verwenden sowohl den klassischen Ilisarov-Ringfixateur als auch den Taylor-Spatial-Frame (TSF).


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