Eingriffe an der Kniescheibe (Patella)

Die Kniescheibe hat normalerweise eine dreieckförmige Struktur und taucht bei geringer Beugung zwischen den äußeren (lateralen) und inneren (medialen) Femurkondylus ein. 

 

Wichtig für die korrekte schmerzfreie Funktion ist die zentrale Ausrichtung in der Gleitrinne. Dies hängt von folgenden Faktoren ab:

  • der Form der Patella
  • der Form der Gleitrinne 
  • dem Muskelzug des M. quadrizeps femoris
  • der Stabilität des medialen patello-femoralen Bandes (MPFL)
  • dem Stand der Patella (hoch= Patella alta oder tief= Patella baja) 
  • der mechanischen Beinachse (Genu valgum oder varum)
  • der vermehrten Antetorsion des Femurs (inwardly pointing knee)
  • Risikofaktoren für eine Patellaluxation (Herausspringen der Kniescheibe):
  • fehlerhaft angelegte Kniescheibe (Patelladysplasie oder Jägerhutpatella)
  • ein X- Bein (Genu valgum)
  • weit außen liegender Ansatz der Patellasehne (Kniescheibensehne)
  • allgemeine Bindegewebsschwäche (Hyperlaxität) 
  • ein Ungleichgewicht der Oberschenkelmuskulatur 
  • ein angeborener oder unfallbedingter Hochstand der Patella (Patella alta) 
  • eine Trochleadysplasie (fehlerhafte Anlage der Gleitrinne)
  • der Kniescheibe auf dem Oberschenkelknochen) 
  • eine Dezentrierung der Kniescheibe 
  • Unter einer Trochleadysplasie versteht man: 
  1. fehlende Trochleafurche (Gleitrinne)
  2. Gleitrinne falsch ausgebildet
  3. Stufenbildung oder Überhöhung zwischen Trochlea und Femur

 

Therapieoptionen sind:

  • Arthroskopie des Kniegelenkes:
  • mediale Raffung 
  • laterales Release
  • Patellaremodelling (Anpassung der Patellaform, Abtragung von Osteophyten)
  • Ersatz des MPFL 
  • Trochleaplastik
  • Korrektur der Beinachse (Varisierung, Torsionskorrektur)